Das Problem mit Palmöl
Heutzutage finden wir in fast jedem Produkt das Palmöl. Ob in unserem Nuss-Nougat-Aufstrich, in der Handseife, der Fertigpizza oder in Reinigungsmitteln. Was kaum einer weiß es fließt auch Palmöl in unseren sogenannten Biosprit. Die Anwendung ist vielfältig.
Mit 66 Millionen Tonnen pro Jahr ist Palmöl das meist produzierte Pflanzenöl. Es ist ein Pflanzenöl, das aus dem Fruchtfleisch der Früchte der Ölpalme gewonnen wird. Ölpalmen sind drei Mal so ertragreich wie Raps und beanspruchen eine geringe Anbaufläche.
Hört sich doch gut an, aber warum soll man Palmöl nun vermeiden?
Ein Grund für seinen schlechten Ruf ist die Abholzung des Regenwalds, aber auch Menschenrechtsverletzungen bei den Arbeitsbedingungen sind Alltag. In Südostasien, Lateinamerika und Afrika werden Tag um Tag riesige Regenwaldflächen gerodet und abgebrannt, um Platz für die Plantagen zu schaffen. Auch Brandstiftung ist hier keine Seltenheit um schnell neuen Raum zu erhalten. Erntehelfer werden zu Zwangsarbeit verpflichtet und leider zu häufig kommt es bei dem Abbau von Palmöl zu Kinderarbeit. Auch wird bei vielen Plantagen ein Herbizid angewendet, das jährlich zu Tausenden Vergiftungsfällen bei Arbeitern und Kleinbauern führt. Leider soll das Bio-Palmöl nicht unbedingt nachhaltiger sein. Einen kleinen Teil, der in afrikanischen Kooperativen angebaut wird ist tatsächlich bio.
Für die Leute, die kein Interesse am Regenwald oder fairer Arbeit in 3. Ländern haben gibt es noch einen Grund auf Palmöl zu verzichten: In raffiniertem Palmöl sind große Mengen gesundheitsschädlicher Fettsäureester enthalten, die das Erbgut schädigen und Krebs verursachen können.
Palmöl vermeiden
Was können wir nun tun um Palmöl zu vermeiden und damit die Nachfrage (weniger Plantagen, weniger Ausbeutung) zu reduzieren.
- Fertiggerichte vermeiden
- Auf Lebensmittelpackungen die Inhaltsstoffe studieren und Palmölfreie Produkte bevorzugen. Da gibt es sicher Überraschungen.
- Das Auto mal stehen lassen und zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren
- Waschmittel auf Palmöl prüfen und gegebenenfalls ersetzen oder sogar selbst herstellen
Fang an Palmöl zu reduzieren und nutze unsere Patounis Olivenölseife ohne Palmöl beim Händewaschen, Duschen oder Rasieren (mit Rasierpinsel aufschäumen).
Verbände für „besseres“ Palmöl
Palmöl ist ein Stoff der oft schwer zu ersetzen ist. So kommt er leider immer noch häufiger vor als man denkt. Ökologische Verbände versuchen daher den Palmölabbau nachhaltig zu gestalten.
Der Roundtable of Sustainable Palm Oil (RSPO) möchte den Palmölanbau nachhaltiger machen. Der RSPO ist kein Öko-Label, was bedeutet, dass die Mitglieder freiwillig mehr für Naturschutz und Menschenrechte tun. Dabei gibt der WWF aber nur absolute Mindestanforderungen vor, die weiter ausgeweitet werden sollten zum Beispiel mit einem Verbot von Pestiziden.
Das Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) ist ein Zusammenschluss von derzeit 48 Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen, Verbänden und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Die Mitglieder des FONAP verpflichten sich, ausschließlich nachhaltig produziertes Palm- und Palmkernöl in ihren Produkten zu verwenden. Darüber hinaus streben die Mitglieder eine Rückverfolgbarkeit des verwendeten Palmöls sowie die Einhaltung bestimmter Zusatzkriterien an, die noch nicht durch die Zertifizierungssysteme abgedeckt sind.